Einen Augenblick staunen – Thomas Gröbly

8.11.2022

Das neue Buch der Edition Volles Haus über Sterben, Nachhaltigkeit und friedfertiges Leben

Thomas Gröbly nimmt seine Krankheit und die Zukunft seines zweijährigen Enkels als Ausgangspunkt für Fragen zu Leben und Tod. In seiner Auseinandersetzung mit dem Ende seines Lebens und den bedrohten sozialen, ökologischen sowie ökonomischen Lebensbedingungen für seinen Enkel entwickelt er Ideen, wie wir die eigenen und die Grenzen des Planeten respektieren können. Er bleibt nicht beim herkömmlichen Konzept von Nachhaltigkeit stehen, sondern skizziert ein Handwerk der Friedfertigkeit, das die Würde aller Lebewesen ins Zentrum stellt. Dem Buch ist ein Essay über sein Sterben und über Selbstbestimmung beige‐fügt.

Wo

Staune wo du siehst
frage wo du kannst
säe wo du isst
esse wo du hungerst
grabe wo du stehst
baue wo du bist
wohne wo du liegst
liebe wo du lebst
lebe wo du liebst
liebe überall alles

«Freundschaften und Liebesbeziehungen sind immun gegen Beschleunigung und Geschwindigkeit. Sie brauchen Zeit und Stille, Zuhören, Reden und Schweigen. Das ist nur jenseits von Tempo möglich.» Seite 112

«Bedürfnisse sind aber nicht heilig. Wir müssen fragen lernen, was wir mit den vorhandenen Gaben der Natur und den klimaverträglichen Energien machen wollen. Sie sind begrenzt, und wir sollten aushandeln, wer wie viel davon nutzen darf.» Seite 120

«Für viele Menschen ist das Kleiner-langsam‐er-weniger kein Verzicht, sondern eine Befreiung. Mein Sterben regt mich an, Werden und Vergehen als gleichwertig zu akzeptieren und von der zerstörerischen Gier Abschied zu nehmen.» Seite 120

«Die Erde ist meine Wohnung, mein Garten meine Freundin und mein Freund. In der Wohnung will ich keinen Müll und keine Gewalt. Inden Garten kommen mir kein Gift, Kunstdünger oder transgene Organismen. Gegenübermeinen Freundinnen und Freunden, also allem Leben, akzeptiere ich keine Gewalt in irgend‐einer Form. Ich war Erde, lebe von Erde und werde Erde, weshalb ich ihr dienen will.» Seite134

«Und auch davon darf es mehr geben: Feste feiern, teilen, schlafen, schenken, musizieren und Musik hören. Miteinander reden, streiten, verstehen, widersprechen, ermutigen, fragen, zuhören, stottern, schweigen und nachfragen, das alles muss kein Ende haben.» Seite 141

«Sie lieber Thomas Gröbly, haben sich in diese Widersprüche sehr tief hineingewagt mit Ihrem Buch, das Sie geschrieben haben im Angesicht des Todes, und darum ist es ein sehr persönliches und sehr politisches Buch geworden, und eines, das für mich, die ich es gelesen habe, auch tröstlich ist.» Seite 156 – Marianne Gronemeyer – Professorin für Erziehungswissenschaften und Bestseller-Autorin

«Ein einfühlsames Dokument über Leben und Sterben, über Vergänglichkeit und Hoffnung. Eine sensible Verbindung zwischen persönlicher Endlichkeit und der Begrenztheit unseres Planeten.» Wolfgang Weigand – Theologe, Seel- und Weltsorger, Kabarettist und Autor

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